Der große Festsaal des Altenburger Schlosses wurde bereits im Barock konzipiert und in den Jahren 1730 bis 1734 ausgeführt. Ein Großbrand vernichtete 1864 das gesamte Interieur. Unter Beibehaltung der historischen Raumdisposition schlossen Wiederaufbau und Neugestaltung 1868 ab. Kräftig wirkende Säulenpaare und Pfeiler aus rotem westfälischen Marmor tragen die umlaufende Galerie. Rundbogenfelder an den oberen Wandabschlüssen längs der zwei oberen Fensterreihen sowie das große Deckengemälde thematisieren das einzige aus der Antike überlieferte Märchen, die spannungsreiche Geschichte von Amor und Psyche. Künstler ist der Schwind-Schüler Karl Moßdorf. Wechselnder Lichteinfall im Tagesverlauf und die Ausgewogenheit der Proportionen unterstützen die Anmutung einer besonderen Raumatmosphäre.

Die Raumentwürfe schuf der Altenburger Oberbauinspektor Julius Richard Enger, der auch die Leitung vor Ort innehatte. Bezüglich Detailgestaltung und Materialien stand Friedrich August Stüler (Berlin) beratend zur Seite.

Der Festsaal gilt als gelungenes Gesamtkunstwerk des Historismus, wobei sich die räumliche Größe als einmalig herausstellt.