Sonderausstellungen
Sonderausstellung: "Erziehung und Emanzipation. Die verborgene Welt des Altenburger Magdalenenstifts"

24.6.–26.10.2025
Schloss- und Spielkartenmuseum
im Residenzschloss Altenburg
Seit 1705 war das Altenburger Magdalenenstift über zwei Jahrhunderte hinweg ein bedeutendes Internat und eine angesehene Mädchenschule für adlige Töchter. Die von August Hermann Franckes reformatorischer Erneuerungsbewegung (Pietismus) definierte, strenge evangelische Erziehung bestimmte den Alltag der Schülerinnen und prägte nachhaltig ihre Werte, Lebenswege und Zukunftsperspektiven. Dennoch gelang es einigen Absolventinnen – darunter Anna von Bonin, Annemarie von Nathusius, Franziska zu Reventlow, Maria von Thadden, Erika von Watzdorf-Bachoff und Maria von Wedemeyer – gesellschaftliche Konventionen zu überwinden und eigene, unabhängige Wege zu gehen.
Die Ausstellung im Schloss- und Spielkartenmuseum stellt diese Frauen in den Mittelpunkt, erzählt ihre einzigartigen Lebensgeschichten und verknüpft sie mit der bewegten Geschichte des Magdalenenstifts in Altenburg – von seinen Anfängen bis weit hinein in das 20. Jahrhundert. Damit wird zugleich erstmals die Historie der Einrichtung anhand einer Vielzahl zeithistorischer Exponate aufgearbeitet und wissenschaftlich untersucht. Auf Grundlage bislang nicht gesichteten Archivmaterials leistet die Schau einen wichtigen Beitrag zur stadtgeschichtlichen Forschung Altenburgs.
Der Besuch der Ausstellung verdeutlicht, dass das Magdalenenstift weit mehr als eine reine Bildungsinstitution war – es war ein Ort der Prägung, der Herausforderungen, aber auch der leisen Rebellion.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog im Jonas Verlag.
,,(Landes-)Geschichte(n) in 11 Objekten. Die Rüst- und Antiquitätenkammer des Residenzschloss Altenburg"

Unverrückbar wie das Residenzschloss Altenburg wirkt auch dessen Interieur. Die Möbel, Porträts und Waffen vermitteln auf die Besucher womöglich den Eindruck, sie hätten hier seit jeher gestanden.
Dem ist natürlich nicht so. Die meisten Objekte haben lange Reisen hinter sich. Durch Umzüge, Erbschaften und Schenkungen fanden sie ihren Weg ins Schloss – und andere auch wieder hinaus. Der historische Bestand der Rüst- und Antiquitätenkammer unterlag einem solchen Wandel in besonderem Maße. Das Sammlungsspektrum reicht dabei über Kriegsgeräte, Zierobjekte bis hin zu authentischen materiellen Zeugnissen des legendären Altenburger Prinzenraubs. Was heute womöglich nicht zusammengehörig scheint, war dieses historisch jedoch: Die Altenburger Rüst- und Antiquitätenkammer steht in Tradition der Wunderkammern, in welcher besonders anschauenswerte Objekte an den Höfen gesammelt wurden.
Die hier präsentierten elf Objekte geben einen Einblick in den Bestand der ehemaligen Rüst- und Antiquitätenkammer. In einer Kooperation zwischen dem Residenzschloss Altenburg und der Friedrich-Schiller-Universität Jena sind sie durch Studierende erforscht worden. Die Ausstellungstexte zeugen auch von der individuellen Betrachtungs- und Erzählweise der Studierenden für die von ihnen ausgewählten Objekte