Geschichte des Museums
Nachdem Herzog Ernst II. von Sachsen-Altenburg in Folge der Novemberrevolution am 13. November 1918 auf die Regentschaft verzichtet hatte, verlor auch das Altenburger Schloss seine Bestimmung als Wohnsitz der herzoglichen Familie. Im Herbst 1919 begann die Einrichtung eines Schlossmuseums unter Federführung von Albrecht von der Gabelentz, zuzüglich suchte man per Zeitungsaufruf nach passenden Exponaten. Gabelentz war es auch, der später bis 1933 Direktor des Lindenau-Museums wie auch des Schlossmuseums war. In Folge der Auseinandersetzung zwischen Herzog Ernst II. und dem Land Thüringen ging ein Großteil des herzoglichen Eigentums als Herzog-Ernst-Stiftung in staatlichen Besitz über. So heißt es im Übernahmevertrag vom 6. Juni 1919: „Die Einrichtungsgegenstände, die das Schloss kennzeichnen, sollen im Schloss verbleiben...”
Grundstock des Museums, das gleichzeitig Stadt- und Schlossmuseum sein sollte, bildeten unter anderem Stücke der ehemals Herzoglichen Rüst- und Antiquitätenkammer sowie die Vasensammlung der Lindenau-Zachschen Stiftung. Keimzelle des 1923 als Spezialabteilung hinzugekommenen Spielkartenmuseums ist die von „Skatmaler” Otto Pech (genannt Pix) und Walter Sachse ausgestaltete „Skatheimat”, ein eher kleines Zimmer, das nach einem Interim jetzt wieder zu besichtigen ist. Mit der Demontage der Altenburger Spielkartenfabrik als Reparation im Ergebnis des Zweiten Weltkriegs wurde auch die wertvolle Spielkartensammlung im Schloss beinahe komplett gen Osten verbracht und gilt bis heute als verschollen. Zumindest gibt es keinen anders lautenden Forschungsstand.
Ein neuer Anfang wurde gewagt. Den Verlust durch kluge Sammlungs- und Ausstellungspolitik überwindend, weitgehend das Verdienst des langjährigen Direktors Kurt Schulze, konnte sich das Museum in den Nachkriegsjahrzehnten aus der Provinzialität erheben. Altenburgs Ruf als „Skatstadt" wurde legendär. Verschiedene Dauerausstellungen konnten qualitativ überzeugen.
Restaurierungen aus den 1970-er und 1980-er Jahren (Schlosskirche, Festsaal) verbinden sich mit jüngeren Projekten. Diese Räumlichkeiten wurden stets über das Museum gezeigt. Dem Herausarbeiten fürstlicher Wohn- und Residenzkultur kam zuteil, dass die zentrale Treppenanlage im Corps de logis seit 1992 der Eingang zum Museum ist.
Der romanische Wohnturm „Flasche” wurde erstmals 1994 für Publikum geöffnet. Das spätbarocke Sibyllenkabinett konnte nach neunjähriger Restaurierung 2003 der Öffentlichkeit übergeben werden.