Trost-Orgel

Uwe Strömsdörfer, Schloss- und Kulturbetrieb


Der herzogliche Hoforgelbauer Tobias Heinrich Gottfried Trost (ca. 1681-1759), der zu Recht als der „thüringische Silbermann” bezeichnet wird, schuf in den Jahren 1735 bis 1739 seine berühmte Orgel in der Schlosskirche zu Altenburg.

Im Oktober 1739 erfolgte die Abnahme durch den gothaischen Hofkapellmeister Gottfried Heinrich Stölzel. Durch ihre klangliche Schönheit und Vielfalt sowie ihren prächtigen Orgelprospekt gilt sie als herausragendes Beispiel für die barocke Orgelbaukunst in Mitteldeutschland. Ihre Qualitäten wusste auch Johann Sebastian Bach zu schätzen, der die Trost-Orgel kurz vor ihrer Einweihung Anfang September 1739 spielte. Ein Aktendokument vermerkt dazu: „Nun haben zwar zeithero verschiedene Musici, und insonderheit der bekannte Capellmeister Bach zu Leipzig, auf dieser Orgel sich judiciret, daß es gut dauerhaft sey, und daß der Orgelmacher in Ausarbeitung ieder Stimme Eigenschafft und behöriger Lieblichkeit wohl reussiret habe.” Von 1756 bis zu seinem Tod 1780 amtierte der bekannte Bachschüler Johann Ludwig Krebs als Hoforganist an der Trost-Orgel.

1881 wurde das Instrument durch Friedrich Ladegast aus Weißenfels wahrscheinlich auf Empfehlung von Franz Liszt im Stil des 19. Jhs. verändert. 1974 bis 1976 erfolgte eine umfassende Restaurierung der Trost-Orgel durch den Orgelbaubetrieb Hermann Eule aus Bautzen, wobei der Originalzustand von 1739 rekonstruiert wurde.