Fürstliche Wohnräume erwarten neben anderen Einzelausstellungen den Gast in der dritten Etage. Die Wohnräume basieren auf dem barocken Um- und -ausbau in der ersten Hälfte des 18. Jhs. Durch die auf generell vergrößertem Grundriss nach Norden erfolgte Gebäudeverlängerung des Westflügels erweiterten sich die Flächen der Etagen erheblich. Miteinander in einer Sichtachse verbundene Räume ahmen Großzügigkeit und Weite nach. Im Willen zum effektvollen Repräsentieren rangiert sich die Architektur ein. Die barocke Kubatur ist im Altenburger Schloss bis heute beibehalten.

 

Eine stattliche Anzahl von Räumen zeichnet sich durch Deckengemälde und angrenzende Stuckzonen aus. Dabei dominieren aus der antiken Mythologie entlehnte Themen oder mit Sagen und Allegorien korrespondierende bildliche Darstellungen. Das entspricht den Vorlieben der Entstehungszeit. Mehrere Deckengemälde und Stuckaturen werden der italienischen Künstler- und Stuckateurfamilie Castelli zugeschrieben. Anzunehmen ist bei den Malereien das anteilige Wirken des Gothaer Hofmalers Johann Heinrich Ritter.

 

Die originale barocke Innenausstattung ist gegenwärtig nicht mehr gegeben. Alte Inventare berichten indes über Beschaffenheit und Einrichtung der Räume sowie deren Nutzung. So begegnen unter anderem ein „Schlafgemach am Churfürstlichen Eckgemach” und ein „Churfürstliches Audienzgemach”. Der Museumsgast findet vor Ort die Detailbeschreibungen.

 

Gemälde, Fürstenporträts, Möbel, Plastiken und Porzellane aus Schlossbestand schaffen heute gestaltende Arrangements, die die Originalzeit annähernd nachbilden und mit der Raumarchitektur in Einklang stehen. In den vergangenen dreißig Jahren sind Restaurierungen mehrerer Raumfassungen erfolgt. Partiell traten dabei farbliche und bildgebundene Fassungen zu Tage, die im Verborgenen lagen. Weitere Restaurierungen werden folgen. Heutige Ergänzungen, beispielsweise textiler Wandbespannungen, helfen, ein authentisches oder ästhetisches Gesamtbild von Räumen wiederherzustellen.